Das kleine Sediment-Loft entsteht aus der architektonischen Modulation einer steinernen Bank im Garten über sedimentartige Baugrundschichtungen des Schwemmlands zwischen 3 Gewässern. Gebrauchte Ziegel im Reichsformat sind Leitmaterial und Erinnerung an die Remise des Großvaters, aus der das Baumaterial selbst geerntet wurde. In wechselnden Verbänden und Profilierungen sind die Ziegel so vermauert, dass sich Orte des Stehens, Sitzens, Liegens in Versätzen der Mauerwerkshülle abzeichnen: Aus der Nordwand kragt die gemauerte Sitzbank als Erker mit spanischer Wand aus, nach Osten tritt die Dusche als Risalit-Körper neben das Regenwasserbecken. Statt Fenster ist das Mauerwerk an den gewünschten Stellen durchbrochen zur Kontrolle ungewünschter Blicke sowie als konstruktiver Einbruchschutz. Die dafür geschaffenen kleinen Versatze in der gemauerten Wandfläche bilden eine subtile Modellierung der Außenwand. Die sedimentartige Gliederung des Bauwerks setzt sich in Versatzen der Beton-Gründung fort. Im durch Sichtmauerwerk bestimmten Einraum wird Wohnen mit höchster Raumeffizienz angeboten: Schlaf- und Gästealkoven, Küche und Bad sowie Kinderempore sind als möbelartige „Körperorte“ aus weiß geöltem Birkensperrholz konstruiert. Das „Sedimenthaus“ ist eine Studie in Suffizienz und ressourcenschonendes Bauen unter Einsatz der Wiederverwertung alter Werkstoffe.
Fritz-Höger-Preis 2020 Winner Special Mention in derKategorie Einfamilienhaus/Doppelhaushälfte
Nominierung im Rahmen der Auszeichnung mit dem Brandenburgischen Baukulturpreis 2019