Schinkels Gegenkonzept zum barocken Stadtprinzip begründet eine Berlin-spezifische Städte-bautraditon architektonisch klar gefaßter Raumoffenheit. In dieser Tradition sind Urbanität und landschaftlich geprägter Freiraum ebensowenig sich ausschließende Gegensätze wie Architektur und Ökologie - erst ihr sinnvolles Zusammenspiel erzeugt eine zeitgemäße Stadtgestalt. Diese Gleichwertigkeit von urbanem Freiraum und Bebau-ungsdichte trifft auf entsprechende topologische Begabungen des Projektgebiets an der Chausseestraße: ehemals vor der Stadtmauer gelegen verbinden sich hier stets bauliche Großsolitäre mit programmatisch dazugehörigen Außenräumen: Kaserne und Exerzierplatz, Kirche und Friedhof, Krankenhaus und Kurgarten, etc. Anders als in der durch geschlossene Blockrand-bebauung geprägte Friedrich-straße reichen diese Freiräume bis an die Straßenkante heran und öffnen sich als grüne „Stadt-zimmer“. Diese Wesenhaftigkeit des Ortes entspricht der geforderten Programmmischung mit für Innenstadtbereiche ungewöhnlich hohem Sport- und Freiflächenanteil. Zwischen Chausseestraße und Panke-Grünzug wird ein Blatt-artiges Straßennetz mit zentraler Promenade vorgeschlagen. Die entstehenden Baufelder werden mit formal und thematisch in Bau- & Freiraumtypus differen-zierten Blocksolitären bebaut.