Der thematische Fokus der Kuratoren auf die „esoterische Rückseite“ und okkulten Ursprünge des Bauhauses wird dem Besucher durch die Ambivalenz mittelalterlicher und moderner Raum- und Lichtvorstellungen in der Ausstellungs-architektur räumlich zu Anschauung gebracht.
Im heterogenen Gebäudekomplex des Städtischen Gustav - Lübcke - Museums Hamm verwandelt die zentrale, räumliche Ordnungsfigur der Ausstellung - ein kreuzförmiger Raumkörper – den unübersichtlich gestaffelten Wechselaus-stellungsraum in eine Sequenz eindeutiger, archaischer Räume: den zentralen Kreuzraum, einen Kranz aus vier Quadrat – Eckräumen und seitlich angelagerte Kabinette für in sich abgeschlossene Sammlungsbereiche.
Räumlich und farblich verengte „Dunkel - Passagen“ zwischen den Kopfenden des Kreuzes und den gegenüberliegenden Wänden artikulieren den Übergang zwischen den Eckräumen, illuminierte Glasvitrinen mit Goldgrund am Ende einer jeden Passage eröffnen die nächste Ausstellungsstation. Farb- und Lichtkonzeption fokussieren auf eine tonale Dramaturgie des Hell-Dunkels aus Weiß, Grau, Schwarz und Gold, und bewirkt eine Staffelung des Dunkels im Raum, die im Kreuzinnern in einer weitgehenden Raumentgrenzung gipfelt. Vor dem bergendem Dunkelgrund leuchten auch – aus konservatorischen Gründen - nur schwach beleuchtete Kunstwerke. Zwischen gedämpften Ausstellungsräumen und Tageslicht durchflutetem Museums-foyer mit Ittens Turm des Feuers sind als Lichtfang und Eingang diaphane Goldvorhänge angebracht. Die in der Ausstellungsarchitektur angelegte Ambiguität planimetrisch gestaffelter und Raumtiefe greifender Raumwahrnehmungen wird in der Bewegung des Besuchers in Gang gesetzt, Raum-Verwandtschaften zwischen Exponaten und der Ausstellungsarchitektur werden anschaulich. Ausstellungsfläche: ca. 650qm Exponatzahl: 150 Leistungsphasen: 1-8